Ich. Du. Wir.

Text von Elena Cherniavskaia

“Es ist nicht jeden Tag so, dass man über dieses Thema sprechen kann, und oft wird es generell in den Hintergrund gedrängt, weil es ein Tabuthema ist, über das man nicht sprechen sollte“, merkt ein Stipendiat über den Workshop an.

Das ist absolut richtig – Sexualaufklärung ist ein großes und sehr herausforderndes Thema, nicht nur für junge Erwachsene, sondern auch für reifere Menschen. In vielen Ländern existiert der Begriff „Sexualaufklärung“ nicht einmal, doch das schließt die Regeln, Werkzeuge und das Wissen, das für alle Arten von Beziehungen notwendig ist, nicht aus.

Deshalb ist es so wichtig, einen vollkommen offenen Dialog über gesunde Beziehungen aufzubauen – nicht nur mit anderen, sondern auch mit sich selbst. Und 7 junge Menschen hatten gemeinsam mit START Vorarlberg und den zertifizierten Sexualpädagog:innen – Stefanie Mairitsch und Matthias Weissengruber (Liebe leben, Ehe- und Familienzentrum) – die Möglichkeit, mehr über dieses herausfordernde Thema zu lernen und zugleich Antworten auf ihre eigenen Fragen zu finden.

Einer der Teilnehmer spricht nach dem Workshop über seine Eindrücke:”Es ist ein Thema, das in Schulen nicht wirklich besprochen wird und eher den Eltern überlassen bleibt. Als ich von der Möglichkeit erfahren habe, an diesem Workshop teilzunehmen, habe ich mich sofort angemeldet. Ich hatte einige Fragen für den Workshop vorbereitet, und Matthias und Stefanie haben sie sehr professionell beantwortet und mir gezeigt, wie es im echten Leben aussieht. Mir hat es gefallen, und ich habe definitiv viele Werkzeuge für die Zukunft gelernt, wie zum Beispiel: fünf Dinge, die man respektieren sollte, verschiedene Wege, Liebe zu zeigen, und vor allem offene Kommunikation, die ich in meiner Beziehung auf jeden Fall anwenden werde”. 

Eine weitere Teilnehmerin erzählte: “Die wichtigste Erkenntnis von heute? Es stimmt definitiv, dass man immer auf seine Gefühle achten sollte, und es gibt viele Aspekte und Themen für junge Menschen, die wirklich viel Aufmerksamkeit verdienen. Heute habe ich so viel darüber gelernt, wie Beziehungen funktionieren sollten und was in ihnen richtig und wichtig ist. Ich denke, dieses Wissen ist die Grundlage für eine harmonische langfristige Beziehung”.

Vier Stunden für dieses Thema – ist das genug oder nur der Anfang?  Sexualaufklärung hat viele Facetten, ihre Herausforderungen und komplexe Unterthemen, doch Matthias und Stefanie versuchten, viele Aspekte dieses Themas aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.  Und das sagen die Teilnehmenden dazu:

“Natürlich ist das Thema so riesig, dass man in vier Stunden unmöglich alles besprechen kann. Aber die Fragen, die ich vor dem Workshop hatte, wurden von Matthias beantwortet, und ich denke, dieser Workshop ist ein großartiger Ausgangspunkt, um mich selbst weiter mit dem Thema zu beschäftigen“.

“Der Workshop war unglaublich hilfreich, um viele Fragen zu beantworten. Man konnte wirklich frei fragenstellen und fühlte sich sicher und geborgen, ohne das Gefühl zu haben, dass man etwas nicht sagen darf oder dass etwas verboten ist. Man konnte sich sicher sein, dass man eine Frage stellen darf und auch eine Antwort bekommt – was wirklich selten ist. Heute konnte ich sehr viel lernen und über Dinge sprechen, über die man normalerweise nicht spricht, weil sie so intim sind. Deshalb war ich vom Workshop sehr positiv überrascht“, ergänzt jemand anderes.

Und natürlich waren auch die Teilnehmenden selbst stark in den Workshop und das Thema eingebunden, was eine einzigartige, vertrauensvolle Atmosphäre für beide Seiten schuf: für die Trainer:innen und die jungen Erwachsenen.

“Ich war sehr beeindruckt von dieser hochmotivierten Gruppe. Sie alle haben wertvolle Beiträge geleistet, kluge Fragen gestellt und sehr stimmiges Feedback gegeben. Ich freue mich schon auf den nächsten Workshop oder ein anderes Format”, sagt Matthias Weissengruber.

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