UCSKP_neu

Menschen stark machen!

So lautete das Leitmotiv der Stifterin Ulrike Crespo. Ein besonderes Anliegen war es ihr, jungen Menschen mit Migrationsgeschichte die kulturelle und berufliche Weiterbildung zu ermöglichen. Als Initiatorin des START-Stipendienprogramms in Wien und somit Grundsteinlegerin von START in Österreich, lag ihr die Förderung der künstlerischen Bildung der Stipendiat*innen sehr am Herzen.

In Erinnerung an ihr Wirken und ihre Persönlichkeit wird von ihrem Lebensgefährten Michael Satke jährlich ein Kunstpreis in ihrem Namen vergeben.

† 1950 – 2019

Informationen.

Ziel

Förderung eines künstlerischen Talents innerhalb der START-Jugendlichen. Der UCSKP soll eine künstlerische Weiterentwicklung der Jugendlichen fördern und eine Vertiefung ihrer künstlerischen Neigungen ermöglichen.

Jurymitglieder

Michael Satke, Heidi Löber,
Luna al-Mousli, Katrin Bernd

Zielgruppe

Künstlerisch engagierte Jugendliche innerhalb des START-Stipendienprogramms für engagierte Schüler*innen mit Migrationsgeschichte in Österreich

Einreichungen

Jugendliche aus ganz Österreich reichen im Herbst ihre Kunstwerke ein. In diesem Schuljahr 2022/23 wird der Ulrike Crespo START-Kunstpreis zum dritten Mal zum Gedenken an Ulrike Crespo (1950 – 2019) vergeben. Dabei sind insgesamt 19  Werk eingereicht worden.

Kunstformen

Malerei, Grafik, Design, Bildende Kunst, Fotografie, digitale Kunst, Theater & Schauspiel, Tanz & Performance, Musik, Beatbox, Manga, Literatur…

Preis

Einmalige finanzielle Unterstützung in der Höhe von 700 bis 1.500 Euro, die zweckgebunden für künstlerische Weiterbildung, Materialien, Equipment verwendet werden kann.  Das Preisgeld wird von Ulli Crespos Lebensgefährten  Michael Satke und Heinz Löber gestiftet.

Unsere Preisträger:innen 2022/2023.

19 Einreichungen aus ganz Österreich

4 gleichwertige Kunstwerke gewinnen je 1.500.- Euro

Preisträger:in

Berivan GÜNGÖR mit dem Gedicht
“To my dearest enemy”

Preisträger:in

Estera-Nicoleta CALIN mit dem Lied inkl. Videoclip  
“moldavien, august 2022”

Preisträger:in

Nasir Hossain YOUSEFI mit der Zeichnung 
“child of peace”

Preisträger:in

Omran ALMASRI mit dem Kurzfilm
“Heimatlos in Wien”

To my dearest enemy.

Berivan Güngör (Start-Wien)

“Hold on, troublemaker of the earth!

no fly in his right mind
would build a flytrap,
yet you exist.
you are an invention of mankind,
yet you hate.

You’re a man-made creation,
A product of hate, and vile temptation

For centuries you’ve killed, without mercy or care,
Your justice? Based on hate, a heartless affair.
Don’t try to claim your law as just,
It’s tainted with hate, and human disgust,
Your fate is not mine, nor anyone’s to bear.
It’s in no way fair!

Hey, peacebreaker!
What would you do,
if you saw the world like me?
Like a synonym…

If you copied my will and learned my ways,
You’d see the world in a different gaze,
And realize how your cruelty’s causality,
Disgusts me with its casual reality.

Tell me, my dearest enemy!
How come I’m bound to meet you, everywhere I go?
at the playground
And even on TV.

You are not only the biggest crime against humanity
but also humankind‘s biggest felony.

Hey, racism isn’t it enough?”

moldavien, august 2022.

Estera-Nicoleta CALIN (START-OOE)

“Ein sehr emotionelles Erlebnis und hat mich dazu inspiriert, einen Song zu schreiben. Der Song handelt von Nostalgie, Geborgenheit und letztlich Abschied”, so beschreibt die Künstlerin ihr musisches Werk.

child of peace.

Nasir Hossain Yousefi (START-NOE)

Mit dem Werk soll der Wille nach Frieden Ausdruck verliehen werden.

Heimatlos in Wien.

Omran Almasri (START-Wien)

“Wo ist meine Heimat?”, “Was ist überhaupt eine Heimat?”, “Kann ich Wien als meine Heimat nennen, oder ist sie Syrien?” Diese Fragen beschäftigen den Künstler. Im Kurzfilm macht er sich auf der Suche nach den Antworten, ob es sie wohl finden wird, steht in Frage.

Alle Einreichungen 2022/2023.

Unsere Preisträger:innen 2021/2022.

29 Einreichungen aus ganz Österreich

First place

Der erste Preis mit einem Preisgeld von 1.500.- Euro geht an: 
Sahar Rajabi und Aria Nuri für ihre Performance “Heute ist nicht der letzte Tag”

Second place

Der zweite Preis mit einem Preisgeld von 1.000.-Euro geht an:
Chandra Lexi Cortez für ihr Manga: “Rise up”

third place

Der dritte Preis mit einem Preisgeld von 700.- Euro geht an:
Mohammed Alhamadani für seine Zeichnung “Ein irakischer Journalist”

1. Platz

Heute ist
nicht der letzte Tag.

Sahar Rajabi & Aria Nuri (START-Wien)

FRAUENRECHTE Das ist ein kurzes Video über die aktuelle Situation von Frauen in Afghanistan. Ich und meine Freundin Sahar Rajabi haben das in wienxtra-medinénzentrom gefilmt. Wir haben dort ein Studio, Kamera, Ton, Licht und mehr bekommen, dass wir unseren Projekt fertig zu machen. Der Schnitt habe ich selber zu Hause gemacht.

2. Platz

Rise Up.

Chandra lexi cortez (START-VBG)

Eine hoffnungslose Person im Fall, die schlussendlich Hoffnung findet
und den Mut fast wieder aufzustehen.

3. Platz

Ein irakischer Journalist.

Mohammed Alhamadani (START-NOE)

“Die Suche nach der Wahrheit ist der erste Schritt auf dem Weg zum Wohlstand. Wer sich damit nicht auseinandersetzt, bleibt im Dunkeln.” 
Mit seinem Bild thematisiert Mohammed das Leben als Journalisten:in, der Widmung die Wahrheit zu erfassen, auch wenn es in manchen Ländern ein Tausch gegen das eigene Leben bedeutet.

Unsere Preisträger:innen 2019/2020.

16 Einreichungen aus ganz Österreich

First place

Die Jury hat einstimmig beschlossen, dass der erste Preis an Zidan Aldarwish für seinen Kurzfilm  „Eine Botschaft an den Krieg“  geht. Er erhält 1500.- Preisgeld, dass er für Schauspiel- und Sprechunterricht verwenden möchte.

special price

An Gul Ahmad Salimi wird ein Sonderpreis in der Höhe von 1.000 Euro vergeben, mit denen er die Veröffentlichung seines geplanten Buches mitfinanzieren möchte.

Eine Botschaft an den Krieg.

Zidan Aldarwish

Mit seiner filmischen „Botschaft an den Krieg“ hat der 20-jährige Zidan Aldarwish den ersten Ulli Crespo START Kunstpreis zur Förderung der künstlerischen Bildung von jungen Menschen gewonnen. Aus insgesamt 16 Einreichungen ging er als Sieger hervor, ein Sonderpreis ging außerdem an den 25-jährigen Gul Ahmad Salimi für sein Gedicht „Ich sehe, ich sehe …“. Die Verleihung des Preises, der 2020 erstmals vom Verein START-Stipendien ausgeschrieben wurde, fand nun coronabedingt in kleinem Kreis statt. Genaueres lesen sie HIER

Ich sehe, ich sehe…

Gul Ahmad Salimi

Ich sehe, ich sehe, was du nicht siehst
Ich sehe dich als Mensch und du siehst mich als Flüchtling
Und dieses Wort meint in deiner Logik: Dieb, Mörder und Psycho

Ich sah, ich sah, was du nicht sahst
Ich sah, wie ein Vater seine kleine und
vergewaltigte Tochter weinend beerdigte.
Ich sah, wie der Krieg fünf Kinder und den Mann
von unserer Nachbarin umbrachte.
Arme Frau, sie konnte es nicht verkraften und zündete sich selbst an

Ich sah, ich sah, was du nicht sahst
Ich sah, wie eine Mutter ihre Tochter im Hochzeitskleid beerdigte.
Kannst du dir vorstellen, wie dies schmerzt?

Ich sah, ich sah, was du nicht sahst
Ich sah, wie unser Nachbar sein Baby verkaufte,
um ein wenig Geld zu verdienen,
damit seine Familie nicht verhungert.
In deinem Land aber sterben viele Leute an Überernährung.

Du siehst, du siehst, was ich nicht sehe
Ich meine Mutter und du deine Mutter
Ich meinen Vater und meinen Bruder
Und du deinen Vater und deinen Bruder

Ich weiß nicht, ob du es verstehst, wie es weh tut,
wenn du in jemanden verliebt bist und es vergessen musst,
nur weil du ein Flüchtling bist.

Aber ich weiß es sehr gut.
Ja. Ich bin ein Flüchtling.

Literatur

Every place could be left, except one…
That one that has occupied your soul…

But – and this “but” which sometimes makes your life miserable – sometime you will have…
To be rather rational than emotional…
To follow the voice of your mind…
Instead of the one of your heart…

So that you do not harm yourself…
Harm yourself softly and persistently…

And believe me – unfortunately, I know this from experience –
Harming, hurting, impairing yourself in this loyal and faithful way…
Of remaining within this place, this core, this part of your soul…
Is the worst, the worst, “but” the most honourable, most honourable…”

Der Schnee fällt, aber bleibt nicht liegen
Der Schnee fällt, aber bleibt nicht liegen
Ach, wie gerne würd‘ ich fliegen
Frei in der Luft, vom Winde getragen
Ohne Furcht und ohne Fragen
Als wär‘ ich schwerelos, als wär‘ ich frei
Nichts hat Bedeutung, nichts ist so wichtig
Was zählt ist, dass ich ich bin
Aber ich kann nicht fliegen, ich muss hier bleiben
Ich kann nicht raus, ich bin gefangen
Drum‘ bleib ich liegen, in diesen Scherben
Auch der Schnee, der fällt, muss sterben
                                       ___________
Ich bin so schwer, ich bin so träge
Ich bin so schwer, ich bin so träge
Mir ist‘s als würd‘ ich hundert Kilo wiegen
Als müsst‘ ich erklimmen eintausend Stiegen
Als könnt‘ ich nicht vor und nicht zurück
Als steckte ich fest, ganz ohne Glück
So geht es nicht, ich kann nicht mehr
Das Leben gibt mir nichts mehr her
Vergeblich wart‘ ich auf die Rettung
Auch wenn ich weiß es ist nur Hoffnung
Nur Hoffnung ohne jeglich‘ Aussicht
Man muss was tun, bevor es bricht
Oder ist es schon zerbrochen?
Wenn ja, was ist es und wer bin ich?
                                       ___________
Warum bin ich so traurig?
Warum bin ich so traurig?
Vielleicht ist es ja nicht schlimm
Vielleicht geht es ja vorbei
Vielleicht morgen, übermorgen
Vielleicht erst in einem Jahr
“Es wird besser ” sagen alle
Aber glauben tu ich‘s nicht.
Warum sollt‘ ich, wenn doch jeder
sein Versprechen immer wieder bricht.”

Again, I look into the depths of the bottomless abyss. I can’t carry this anymore. The weight. The burden. It pushes me down. Down. Further and further into the unlit. It captures me. Slowly but surely. It makes its way from the deepest part of myself to my very Being. Is there something that can save me from the darkness that is chasing me? The darkness that feels like emptiness. That eats me up from the inside. The darkness. That calls me, tries to devour me. It has me. It has put me into chains. Chains that I can no longer escape. I beg and beg. Could I be free? I pleas. I pleas. Let me be free. Say I need some peace. Scream about my peace. I just want to fly. Away. Far far away. Escape this oppressive darkness. Just for a moment. A delightful brief moment. A short period of time. To drop everything. Let go of everything. Feel nothing. Be nothing, but free.

A light bright, brighter, and bright. So bright that it could blind me. It hurts. The pain, it distorts me. It gets warm, warmer, and warmer. I try to feel the light. I try to get closer to the source. It comes closer. Close. I feel my imprisonment easing. I stretch and loll. I try. I try. And all of a sudden. Sudden. Sudden. Them chains, they break. With the last of my strength, I struggle myself up. There is something. Something that strengthens me. It feels familiar. It feels trustworthy. It feels good.

 It is the end, of a beginning.”

Ich habe gelernt…
Das Leben beginnt damit, einen Menschen zu lieben,
Nicht mit der Geburt!
Wenn sie großzügig bei der Wertschätzung sind,
Ist die Undankbarkeit auf der anderen Seite.
Wenn du „Ja“ zu jemandem sagst, ist das „Nein“, das du zu dir sagst,
Verkürzt dein Leben substil.
Nicht jede süße Zunge ist aufrichtig.
Manche Menschen sind wie Bienen,
Honig tropft aus ihren Mündern, aber
Sie verstecken die Nadel an ihrem geheimsten Ort.
Ein Mensch stirbt nicht, ohne diese Dinge zu tun,
Von denen er sagt: „Ich kann niemals…“
Ich habe gelernt…
Vergebung erleichtert dich mehr als die andere Person.
Das Geheimnis des langen Lebens,
Ein bisschen egoistisch zu sein.
Zu sprechen, wo du nicht verstanden wirst,
Ist nichts als dich selbst zu ermüden.
Wichtiger als zu lieben, zu vertrauen!
Ich habe gelernt…
Weder Reichtum noch Ruhm.
Nichts Besseres als die Gesundheit im Körper
Und der Frieden zu Hause.
Die Welt eine Schule,
Das Leben ein Lehrer,

Wir Schüler.
Bis zu unserem letzten Atemzug
Lehrt es weiterhin unsere Lektion.“
 

Film / Animation

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