START-Salzburg: Auf den Spuren der Vergangenheit – Nationalsozialismus in Salzburg

Eine Spurensuche mit Historiker Mag. Alex Prenninger, 07.05.2015

Öffentliches Gedenken, kollektive Erinnerung und individuelles Vergessen – mit diesen Themen befassten sich die Stipendiatinnen Nena und Trinh als sie sich am Donnerstag den 07.05.2015 mit Historiker Alex Prenninger aufmachten, die Stadt Salzburg aus einer wenig bekannten Perspektive zu erkunden. Welche Spuren hat die Zeit des Nationalsozialismus in der Mozartstadt hinterlassen und was davon ist heute noch sichtbar? Wo waren Verwaltungsbehörden, Kommandozentralen und KZ-Außenlager untergebracht? Welche Gedenkstätten gibt es und für wen? Welche fehlen noch immer? Dazu mussten sich die Stipendiatinnen nicht erst abseits touristischer Trampelpfade bewegen. Vor der barocken Kulisse der Stadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten fanden Zwangsarbeit, Enteignung, Verschleppung, Ermordung, Zerstörung jüdischer Kultstätten, einzige Bücherverbrennung Österreichs und die Verherrlichung des Terrorregimes statt. Dabei ging es nicht nur um einen Überblick der Ereignisse, auch individuelle Schicksale jüdischer SalzburgerInnen wurden näher beleuchtet. Alexander Prenninger erklärte auch, wie sich die Gedenkstätten im Laufe der Zeit verändert haben.

Im öffentlichen Raum sind sie Spiegel des Geschichtsverständnisses und Spiegel der Gesellschaft gleichermaßen. Ausgangpunkt für die Spurensuche war der Mirabellplatz Danach ging es über die Staatsbrücke durch die Sigmund Haffner Gasse in den Festspielbezirk, wo Prenninger ausführlich über die Institution Festspiele im Nationalsozialismus und die noch immer präsenten Exponate regimekonformer Künstler im und um das Gelände berichtete. Nächste Station war der Friedhof von St. Peter. Danach ging es vorbei am Chiemseehof, Sitz des Salzburger Landtages, bis zum Endpunkt dem Justizgebäude am Kajetanerplatz.
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Damit aber noch nicht genug!
Als Vorbereitung des nächsten START-StipendiatInnenjahrgangs auf die vorwissenschaftlichen Arbeiten in Rahmen der Zentralmatura, stand im Anschluss an den Stadtrundgang noch eine Einführung ins Bibliothekswesen der Uni Salzburg auf dem Programm. Die StipendiatInnen konnten unter fachkundiger Anleitung das moderne digitalen Literatursuchsystem,   UBSearch kennen lernen und sich unter 2,4 Millionen Bücher und Zeitschriften auf die Suche nach fachspezifischen Medien machen. Höhepunkt des Bibliotheksbesuches war für die Jugendlichen der Zutritt zum –sonst für die Außenwelt nicht zugängliche – unterirdischen Bücherspeicher. Neben Lokalzeitungen aus den 1940er Jahren befindet sich dort auch eines der ältesten Bücher des Bestandes aus dem achten Jahrhundert.

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Wir danken Historiker Mag. Alex Prenninger und Dr. Gabriele Erhart von der Universitätsbibliothek Salzburg für die spannenden Einblicke.

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