START-OÖ lernt Gebärdensprache

Am Samstag, den 4. Juni 2016 durften die START-OÖ-Stipis und eine Alumna in die Welt der Gehörlosen eintauchen. Sie bekamen im Landesgehörlosenverband Oberösterreich eine umfangreiche Einführung in die Gebärdensprache.

START-Stipendiatin Soritta Kim hat den Tag zusammengefasst:

Im Bildungszentrum der Gebärdensprachgemeinschaft in Linz hatten am 4. Juni viele Stipis und eine Alumna die Möglichkeit mit Klaus und seiner Dolmetscherin Petra die Grundkenntnisse der Gebärdensprache kennenzulernen.

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Wir waren zugleich alle fasziniert beim Wechsel zwischen den Hand- und Lippenbewegungen und die darauffolgenden übersetzten Sätzen von Petra, und waren erstaunt zu erfahren, dass es selbst in einzelnen Regionen in einem Land, verschiedene Dialekte gibt. Dann erklärte sich die Frage natürlich selbst, dass die Ausführungen der Handbewegungen in anderen Ländern ebenso anders sind. Aber dafür gibt es die internationale Gebärde (IS = International Sign) als Kommunikationsform, die es ermöglicht, mit Leuten auf der ganzen Welt zu kommunizieren.

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Ich kann mit großer Sicherheit sagen, dass die Zeit viel zu schnell verging und wir am liebsten noch länger dort geblieben wären um mehr zu lernen. Viele Gebärden die wir konnten logisch erklärt werden, wie zum Beispiel das Wort Kind oder Mädchen, indem man die Hand auf seiner Hüfthöhe hielt oder indem man auf seine Ohrläppchen deutete. Auch mit kleinen Spielen konnten wir unsere neu erlernten Vokabeln besser merken.

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Bevor wir jedoch zu den Ausführungen der einzelnen Gebärden kommen konnten, gab es natürlich einige Informationen zu der Entstehung der Sprache, ein paar Fakten und auch Hinweise zum Verhalten einer Person, wenn diese auf eine andere trifft, die entweder schwerhörig, gehörlos oder ertaubt ist. Apropos, es gibt ein Diagramm dass die Einstufung der Hörbeeinträchtigung misst und jemandem somit mitteilen kann, wie gut man hören kann. Trifft man auf eine gehörlose Person, sollte man zuerst sicherstellen, dass diese deine Lippen deutlich sehen kann, denn 30 % eines Satzes können davon abgelesen werden. Sprich die Sätze langsam und deutlich aus, aber übertreibe es nicht! Formuliere kurze Sätze! Und sollten Versuche scheitern, schreibe oder zeichne, was du gerne sagen willst.

Der Grund weshalb zeichnen auch helfen könnte, ist weil leider 80% der Gehörlosen Analphabeten sind und daran sollte sich etwas ändern. Das Erfreuliche jedoch, ist dass seit 2001 in OÖ die Gebärdensprache als eigene Sprache anerkannt wird!

Nochmal ein riesiges Dankeschön an Klaus und Petra, die uns den Vormittag begleitet und unterrichtet haben, und uns in eine andere Welt gebracht haben.

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